Mittwoch, 22. April 2009

Es war eine schöne Zeit in Dassel

Beim Zaunbau in Dassel.


Richtig gut gefallen hat es Johanna Zentgraf (21) auf ihrem ersten Baucamp. Nach ihrem Aufenthalt in Dassel schickte sie uns den nachfolgenden Bericht. Die Architekturstudentin aus München will bald schon auf ihr nächstes Camp fahren.


Ankunft

Nach ca. 5 Stunden Fahrt mit der Deutschen Bahn komme ich in Einbeck Salzderhelden an. Dort werde ich schon vom Leiter des CVJM-Hauses Solling, Gerald Stehrenberg, erwartet und freundlich empfangen, sofort erzählt er mir vom letzten IBO-Einsatz am Haus und seiner Dankbarkeit über eine solche Organisation wie den Bauorden.

Ankommen

Nach der kurzen Fahrt nach Dassel, wo wir noch einige „Kleinigkeiten“ in unsere Unterkunft für die erste Arbeitswoche bringen: Stühle, Nachttischlampen, Getränke, Knabbersachen, ein Fernsehgerät…

Da das Gästehaus überfüllt ist – 280 Konfirmanden treffen sich zu einer Vorbereitungsfreizeit – übernachten wir in der leerstehenden „Villa“, das ehemalige Rektorshaus beim Internat. In der zweiten Woche ziehen wir in das CVJM-Haus.

Kennenlernen

In der ersten Woche sind wir noch zu viert – lauter IBO-Neulinge bei ihrem ersten Einsatz: Ali und Volkan, beides Schüler aus Berlin, mit ihrem Klassenlehrer Horst und ich, Architekturstudentin aus München. Anfang der zweiten Woche wird der Klassenlehrer „abgelöst“ vom Werkpädagogen der Schule und wir bekommen ausländische Unterstützung: Naira, Politikwissenschaftsstudentin aus Georgien, Levent aus Bulgarien und Andrej, Student aus Russland, helfen jetzt mit. Die drei arbeiten für ein Jahr beim Bauorden und ziehen alle zwei, drei Wochen zum nächsten Baucamp quer durch Deutschland und auch ins Ausland.

Verständigungssprache ist von nun an also Englisch – für manche von uns ist der Englischunterricht noch recht frisch in der Erinnerung, für andere schon etwas in Vergessenheit geraten, auf jeden Fall bedeutet es eine gute Übung für alle, die wir recht gut meistern.

Arbeiten

Unter der hervorragenden Anleitung des Haustechnikers Matthias, der uns jeden Morgen die Arbeitsaufträge mit der höchsten Priorität bekanntgibt und sich im Laufe des Tages häufiger nach uns umsieht, uns Geräte, Maschinen und Material zur Verfügung stellt und besorgt, kommen wir gut voran: Eine neue Wasserleitung muss gelegt werden, zur Kläranlage und zum Ziegenstall, der Stall muss mit Wetterschutzfarbe gestrichen werden, eine neue Wasserableitung davor verlegt, die alte Drainage entfernt ,der Zaun ausgebessert und erneuert werden.

Erst als am vorletzten Tag der „Kobuta“, der kleine „Schieber-trekker“ launisch wird, kommt der Arbeitsdrang etwas ins Stocken. Unter der freundlichen Mithilfe von vier Gemeindemitgliedern aus Lemgo aber, die die Discgolf-Anlage für das anstehende große Turnier ausbessern, greifen wir zu Schaufel, Hacke und Rechen und rücken über Feierabend hinaus dem Wasserleitungsgraben zuleibe.

Zur Belohnung werden wir vom Duft frisch gegrillter Steaks empfangen, Salate, Fleisch, Brot erwarten uns beim Abschiedsessen…

Erholen

Auch wenn das ganze eigentlich ein Arbeitseinsatz ist, fehlen doch Erholungsangebote und -zeit nicht. Es gibt eine Kegelbahn, ein TV-Zimmer, die Discgolfanlage – mit für uns freier Benutzungsmöglichkeit –, den Wald zum Radfahren, Joggen und Wandern, Billardzimmer, Spielezimmer, usw.

Für Essen und Getränke ist immer gesorgt, auch die Extrawünsche werden immer beachtet: Kaffee nach dem Mittagessen, Cornflakes als Nachspeise, Konfitüre zum Abendessen…

Danken

Danken möchte ich den Mitarbeitern und Zivis und natürlich dem Leiter des Hauses, Herrn Stehrenberg, für die angenehme Zusammenarbeit, vor allem aber dem Haustechniker Matthias Hoffmann, der uns anleitete, unterstützte und alles zutraute, und mit dem vor allem Ali und Volkan ein beinahe kumpelhaftes Verhältnis aufbauten.

Es war eine schöne Zeit!